UBT e.V. zu aktuellen Geschehnissen

Wir haben die Bundesligapause genutzt, um im erweiterten Vorstand des Ulrich-Biesinger-Tribüne e.V. Geschehnisse der letzten Wochen und Monate zu diskutieren und aufzuarbeiten.

Eigenverantwortung für Stadt und Verein

Auf der Rückfahrt des Auswärtsspiels in Darmstadt kam es in einem Regionalzug, der von mehreren Hundert FCA-Fans genutzt wurde, zu Beschädigungen. Nach unserem Kenntnisstand kam es zwar – anders als medial berichtet – nicht zu Bedrohungen oder anderweitigen Komplikationen zwischen FCA-Fans und Zugpersonal/Normalreisenden. Dies ändert jedoch nichts am desolaten Bild, das im Nachgang an den Auswärtssieg am Böllenfalltor entstand. So kam es zu erheblichen Zerstörungen in einem der genutzten Züge. Sinnbefreites Zerschlagen von Fensterscheiben und Türen wird dem Selbstverständnis unserer Tribüne nicht gerecht. Jeder Einzelne auf unserer Tribüne repräsentiert – auch auf Auswärtsspielen – unsere Stadt und unseren Verein, weswegen wir derartig destruktives Verhalten kritisieren und an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen appellieren. Darum haben wir bereits unmittelbar nach dem Auswärtsspiel in Darmstadt angefangen, dies intern aufzuarbeiten.

Pauschalisierende Aburteilungen gesamter Personengruppen können wir aber ebenso wenig gut heißen. Wir wissen bestens über vorhandene und funktionierende Mechanismen unserer Tribüne Bescheid. Eine dialogische Aufarbeitung der Zerstörungen findet auf unserer Tribüne statt. Nicht alle Prozesse sind stets von außen ersichtlich und dies müssen sie auch nicht sein – wichtig ist, dass sie funktionieren.

Polizeipräsenz deutlich gestiegen

Neben Fehlverhalten von FCA-Fans beschäftigt uns seit längerem das sich immer weiter zuspitzende Spannungsverhältnis zwischen Fans und Polizei. Hierbei steht für uns nicht die Schuldfrage, sondern vielmehr Lösungen im Fokus.

Bereits seit längerem lässt sich eine große Unzufriedenheit bei Teilen der Ulrich-Biesinger-Tribüne feststellen, die mit einem deutlich getrübten Erlebnis Heimspiel einhergeht. Jeder Fan wünscht sich einen entspannten Heimspieltag. Dieser ist jedoch seit etwa einem Jahr von einer massiven Polizeipräsenz geprägt. Sowohl an Treffpunkten von FCA-Fans im Stadtgebiet als auch vor allem im Bereich der Ulrich-Biesinger-Tribüne selbst. Gerade dieser Bereich galt im Einvernehmen aller beteiligten Parteien, also den FCA-Verantwortlichen, den Fans und auch der Polizei, als selbstverwaltet. Der „Augsburgerweg“ zeichnete sich durch eine geringe Polizeipräsenz im Stadion, insbesondere im Bereich der UBT aus. Die Augsburger Polizeiführung wich mit Beginn dieser Saison hiervon ab und begründet dies ihrerseits mit einer vermehrten Anzahl an Vorkommnissen. Auch wir nehmen eine Häufung wahr. Ein anderes Verhalten der Stadionbesuchenden lässt sich in unseren Augen jedoch nicht feststellen. Ein FCA-Heimspiel ist nach wie vor eine sichere Großveranstaltung. Lediglich die teils massive Polizeipräsenz im Heimbereich hat sich als entscheidender Parameter im Vergleich zu den Vorjahren geändert. 

Erste Schritte zur Deeskalation

Auch zwischen Ordnungsbehörden der Stadt Augsburg und FCA-Fans ist ein Spannungsverhältnis spürbar. Kürzlich eingesetzte restriktive Maßnahmen wie Betretungsverbote und Meldeauflagen tragen hierzu merklich bei.

Zeitgleich gibt es jedoch auch positive Entwicklungen, die einen ersten Teil beitragen können, die aktuell angespannte Situation zu deeskalieren. Seit dem ersten Spieltag der Saison 2022/23 bestehen Auflagen der Stadt Augsburg zur Durchführung von Choreografien im Schwabenstadion, die faktisch einem Choreoverbot gleichkommen. Durch Gespräche von Vertretern des UBT e.V. und verantwortlichen Personen der Stadt gelang es, unbürokratische und zielführende Lösungen zu finden. Diese ermöglichen es fortan, wieder optische Höhepunkte auf der Ulrich-Biesinger-Tribüne zu setzen.

Selbstverständnis unserer Tribüne

Wir wollen dieses positive Signal zur Entspannung aufnehmen und auch unseren Teil dazu beitragen das selbstverwaltete und verantwortliche Miteinander der Fans auf und um ihre Tribüne weiter zu stärken.

Bereits vor einiger Zeit entstand aus engagierten Mitgliedern des UBT e.V. heraus eine Arbeitsgruppe, die sich mit einem Konzept zur Stärkung unseres Tribünenselbstverständnisses auseinandersetzte. Zielsetzung muss für uns alle sein, dass jede und jeder ihren und seinen Teil zu einer möglichst konfliktarmen und geeinten Tribüne beitragen kann. Ab dem kommenden Heimspiel gegen Köln werden wir euch hinter der UBT an einem Infostand zum Mitmachen einladen. Bringt euch, eure Ideen und Wünsche ein.

Unser Vorhaben zielt mitunter auch darauf ab, die in letzter Zeit an uns herangetragenen Konflikte auf der UBT zu minimieren und Dialoge dort zu führen, wo zuletzt Unzufriedenheit herrschte.

Ulrich-Biesinger-Tribüne e.V.